Knuddel hat Angst – eine Klanggeschichte

– Altersempfehlung: Kinder ab 3 Jahren –

Kinder lieben Klanggeschichten! In dieser Geschichte geht es um das Thema Angst.

Spricht man mit Kindern über Angst, so können die meisten Kinder einige Dinge benennen, vor denen sie schon einmal Angst hatten.

Manche Ängste sind schwer zu erfassen, sind diffus und äußern sich in körperlichen Beschwerden, z.B. in Bauchschmerzen, Unwohlsein oder einem komischen drückenden Gefühl im Brustkorb. Viele Kinder können sich an Situationen erinnern, in denen sie schon einmal Angst hatten, z.B. abends alleine im Bett im dunklen Zimmer zu liegen, Angst davor, dass der Opa stirbt und nicht mehr da ist oder Angst vor Streit mit einem guten Freund.

Das Positive an der Angst ist, dass sie uns vor gefährlichen Situationen schützt und uns innehalten oder einen Schritt zurück gehen lässt.

Wird die Angst übermächtig und ist sie gar nicht mehr der Situation angemessen, kann sie lähmend wirken und uns blockieren. Daher ist es wichtig, die Angst von Kindern ernstzunehmen und zu besprechen. Oft reicht schon ein wenig Zuspruch und Unterstützung. Auch das gegenseitige Erzählen von Angstsituationen oder Geschichten zum Thema Angst schafft Mut und zeigt Kindern, dass sie mit ihren Ängsten nicht alleine sind.

In der folgenden Geschichte geht es um das Thema Angst am Beispiel von Angst vor Gewitter und den Geräuschen, aber auch Angst davor, dass dem Hund Knuddel etwas zugestoßen sein könnte. Die Geschichte hat natürlich ein Happy-End und läd zum Erzählen und Nachfragen ein: Warum hatte Peter Angst? Wie hat Peter die Angst erlebt? Was ist mit seinem Körper passiert? Welche Geräusche waren in der Geschichte zu hören? Was hat der Hund gemacht? Je nach Alter der Kinder kann nach dem Erzählen der Geschichte auf diese Fragen eingegangen werden.

Die Geräusche können auf verschiedenen Instrumenten dargestellt werden, z.B. auf Trommeln (Streichen über das Trommelfell klingt wie raschelnde Blätter), auf dem Xylophon (Regentropfen), auf Klangstäben (Knacken der Äste), usw.

Los gehts zu einem Ausflug in den Wald!


Jeden Nachmittag geht Peter eine Runde durch den Wald mit seinem Hund Knuddel. (Schrittgeräusche durch Spielen der Trommel)

Die beiden schlendern den Waldweg entlang. Heute ist es sehr windig.

Der Wind durch die Bäume. Einige Blätter fallen hinunter. Die Äste biegen sich. Mit einem leisen Knacken fällt ein Ast zu Boden. Mit den Füßen läuft Peter durch das Laub. Es raschelt bei jedem Tritt.

Vergnügt gehen Peter und sein Hund Knuddel durch den immer dunkler werdenden Wald. Peter lässt Knuddel von der Leine, wie er es immer tut, wenn die beiden auf dem Waldweg sind. Der Hund kennt sich gut aus und findet immer den Weg zurück.

Knuddel läuft ein Stück vor und schnüffelt mit der Nase am Waldboden. Dann rennt er plötzlich ganz schnell, sodass Peter ihn nicht mehr sieht.

Der Wind weht immer stärker. Peter hört, wie der Wind durch die Äste pfeift. “Phhhhhhhhphhhhhhhhh…… ” so laut pfeift der Wind. Regentropfen fallen vom Himmel.

„Knuddel“, ruft Peter. „Komm zurück, es sieht nach Gewitter aus! Gehen wir nach Hause.“ Der Hund kommt nicht. Peter ruft noch einmal lauter: “Knuddel, komm zurück!“ Keine Reaktion.

Der Regen wird stärker und lauter. Die Regentropfen prasseln auf den Boden.

Vor Peters Füßen fällt ein Ast auf den Boden. Knack! Und noch einer und noch einer. Knack, knack, knack.

Es fängt an zu Donnern. Erst ganz leise, dann folgt ein weiterer Donner.

Peter hat Angst, denn Knuddel ist noch nicht wieder aufgetaucht. Ob er sich verlaufen hat? Peters Herz schlägt schneller. Was, wenn Knuddel etwas passiert ist? Was, wenn er sich ein Bein gebrochen hat oder irgendwo feststeckt? Peter bemerkt ein seltsames Drücken im Bauch.

Es donnert laut. Hell erleuchtet ein Blitz den Waldweg. “Knuddel, wo bist du nur?” Peter rennt. Sein Herz pocht und seine Finger zittern. Er rennt nach Hause.

Der Donner ist laut zu hören. Peter erschrickt vom Knacken der Äste. Die Regentropfen prassen leise auf die Blätter der Bäume. Hörst du sie auch?

Peter rennt immer schneller. Von Weitem sieht der schon das Haus.

Dort angekommen, traut er seinen Augen nicht. Vor der Haustür wartet der Hund Knuddel auf ihn und wedelt mit dem Schwanz. Daneben steht Peters Nachbarin.

Sie sagt: „Als es anfing zu Donnern, kam Knuddel angelaufen. Er hatte so eine große Angst, dass er wohl einfach nach Hause gerannt ist.“

Da ist Peter erleichtert. Knuddel ist wieder da! Schnell gehen sie ins Haus und wärmen sich wieder auf.

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